Fachberater-Schulung in Chemnitz: Gemüseanbau in Mischkultur

Rund 40 Fachberater und Fachberaterinnen trafen sich am 27. Februar im Heinrich Tagungszentrum in Chemnitz und bildeten sich zum Thema „Gemüseanbau“ weiter. Dabei referierte die Vorstandsvorsitzende des Stadtverband Chemnitz der Kleingärtner über den cleveren Gemüseanbau im Kleingarten und die Vorteile der Mischkultur.
Fachberater-Schulung zum Thema Gemüseanbau
Der Februar ist der optimale Zeitpunkt, um sich von neuen Ideen und Anregungen für das kommende Gartenjahr inspirieren zu lassen. Damit die Chemnitzer Kleingärtner*innen gut für diese Aufgabe gerüstet sind, lud der Stadtverband Chemnitz der Kleingärtner Ende Februar Fachberater und Fachberaterinnen zur Schulung ein. Dabei war das Interesse groß, denn rund 40 Expert*innen versammelten sich im Heinrich Tagungszentrum im Stadtteil Morgenleite und lauschten den Worten der Vorstandsvorsitzenden Suzanne Krauß. Unter dem Thema „Gemüseanbau leicht gemacht – mit kleinem Aufwand zu reicher Ernte“ stellte diese die wichtigsten Fakten zum modernen Gemüseanbau im Kleingarten vor.
Denn schnurgerade Beete und exakt voneinander abgetrennte Pflanzen sind längst mehr zeitgemäß. Die sich verändernden klimatischen Bedingungen und die Abnahme der Artenvielfalt sorgen auch im Kleingartenwesen für ein Umdenken. Statt der „sauberen Beete“ stehen Mischkulturen und die Nutzung von Pflanzvorteilen im Fokus. Vor allem die sogenannte „Vier-Felder-Wirtschaft“ bietet Kleingärtnernden viele Vorteile.

Suzanne Krauß erklärte nicht nur die Mischkultur, sondern auch die sogenannte Vier-Felder-Wirtschaft.
4-Felder-Wirtschaft und Mischkultur im Kleingarten
Dazu zählen zum Beispiel der Schutz vor Erosion und dem Ausschwämmen von Nährstoffen, die bessere Durchwurzelung, eine bessere Durchfeuchtung der Böden und eine höhere Diversität der Bodenlebewesen. Dabei ist der Kern der Vier-Felder-Wirtschaft der unterschiedliche Anbau in der Abfolge „Gründung – Starkzehrer – Mittelzehrer – Schwachzehrer“. Anschließend, also nach der Abernte der gepflanzten Schwachzehrer, beginnt der Kreislauf wieder von vorn. Dadurch wird gewährleistet, dass die zu den jeweiligen Gruppen gehörenden Pflanzen genügend Nährstoffe und optimale Wachstumsbedingungen vorfinden. Ebenso wird einem Auslaugen der Böden vorgebeugt. Die regenerierende Gründung am Ende bzw. Anfang des Zyklus bringt frischen Stickstoff in den Boden ein, verbessert die Bodenstruktur und gibt diesem die Möglichkeit, Kraft für die neuen Anpflanzungen zu sammeln. Optimalerweise wird dem Boden so in jedem vierten Jahr eine kleine Ruhepause gegönnt.

Mischkultur funktioniert nicht nur im Beet, sondern auch um Hochbeet. Auch die Vier-Felder-Wirtschaft lässt sich problemlos mit mehreren Hochbeeten umsetzen (Foto: Markus Spiske/Unsplash).
Zusätzlich können Gärtnernde dieses Anbausystem mit Mischkulturen kombinieren. Dabei wird darauf geachtet, dass die Beetpartner gut miteinander auskommen und sich im besten Fall gegenseitig beim Wachsen unterstützten. Zum Beispiel durch die Kombination von Möhren und Zwiebeln. Denn die Möhre hilft gegen die Zwiebelfliege und die Zwiebel gegen die Möhrenfliege. Wer beide Gemüsesorten kombiniert, profitiert also von der jeweils abschreckenden Wirkung und kann mehr ernten. Ebenfalls beliebt ist die sogenannte Milpa, oft auch Aztekenbeet genannt. Hier werden Mais, Kürbis und Bohnen zusammen gepflanzt, die sich gegenseitig beim Wachsen und gegen Schädlinge helfen.
Fachberater in Chemnitz bestens auf das neue Gartenjahr vorbereitet
Suzanne Krauß untermalte ihren Vortrag mit vielen Beispielen und konkreten Handlungsempfehlungen. Dadurch sind die Chemnitzer Fachberater und Fachberaterinnen bestens für das neue Gartenjahr gerüstet und können Kleingärtnernden mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ein Beispiel für ein Gemüsebeet in Mischkultur hat Fachberater Erik Behrens hier beschrieben. Auch Landesgartenfachberater Jörg Krüger gibt hier hilfreiche Tipps zum Gemüseanbau in Mischkultur.
Carmen Kraneis
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