Artenvielfalt: LSK unterstützt Kleinprojekte für mehr Diversität im Kleingarten
Die Schaffung von Lebensräumen für Vögel, Igel, Bienen und Insekten im Kleingarten hilft aktiv der Artenvielfalt und wirkt dem Artensterben entgegen. Zusammen mit der Schreberjugend Sachsen fördert der LSK Microprojekte zur Artenvielfalt in Kleingartenanlagen mit bis zu 500 Euro. Alle Details zum Projekt lesen Interessierte im Artikel.
Artenvielfalt ist stark bedroht
Die Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten war noch nie so bedroht wie jetzt. Es wird geschätzt, dass weltweit täglich 130 bis 150 Tier- und Pflanzenarten aussterben. Und das Artensterben hat auch unsere Heimat schon lange erreicht. Es betrifft zwischenzeitlich nicht nur Arten, welche hoch spezialisiert waren, sondern auch uns sehr vertraute Arten. Zum Beispiel den Igel. Die stetige Zerstörung naturnaher Lebensräume geht Hand in Hand mit einer intensiven Landwirtschaft.
Der Igel sucht sich in vielen Kleingärten ein neues Zuhause, sieht sich jedoch nicht selten großen Gefahren gegenüber.
Das Rückgrat der Ökosysteme sind die unscheinbaren und kleinen Lebewesen und diese stellen Insekten zu einem großen Teil. Dabei haben viele Insektenarten eine enge Bindung an bestimmte Biotope und damit einhergehend spezifische Anforderungen an ihren Lebensraum. Das Verschwinden von Arten hat Folgen für das gesamte Ökosystem. Besonders Insektenfresser wie der Igel und die Spitzmaus verlieren ihre Lebensgrundlage.
Ein Garten, welcher kleine Naturräume beinhaltet, ist ein erster Weg. Zum Beispiel muss und sollte der Garten im Herbst nicht völlig aufgeräumt werden. Denn es ist kein Problem, abgeblühte Stauden stehen zu lassen. Auch ein Laubhaufen im Herbst ist keine Schande im Kleingarten, denn ein Garten sollte ein Stück bewirtschaftete Natur sein und kein ausgelagertes Wohnzimmer.
Igel, Wildbienen und Insekten fördern
Aber auch wenn Igel unsere Gartenanlage als Lebensraum für sich entdeckt haben, machen doch viele weitere Dinge ihnen das Leben schwer. Die Igel mögen ihr Leben gerne im Verborgenen führen und haben ihre eigenen Wege. Jedoch haben sie hier große Hindernisse zu überwinden, etwa Maschendrahtzäune. Dabei kann ein Maschendrahtzaun für einen Igel auch zum tödlichen Hindernis werden. Hilfreich wären kleine Tore oder Tunnel, wie diese vom NABU empfohlen werden. Auch sollte der Maschendrahtzaun mindestens 15 cm Luft zum Boden haben, damit der Igel sich darin nicht verheddert. Wo alte Zäune dies nicht gewährleisten, sollten Bretter im unteren Bereich dies verhindern.
Doch auch ohne unsere Bienen kann der Mensch nicht existieren! Diese Erkenntnis ist in der großen Breite der Bevölkerung angekommen. Natürlich möchten viele Menschen auch zeigen, wie ernst sie es mit der Unterstützung der Bienen meinen. Zum einen haben die Imkervereine einen großen Aufwind erfahren und zum anderen werden die Insektenhotels immer mehr. Bei den Insektenhotels ist die gängige Meinung, je größer, desto besser. Es ist gut gemeint, aber nicht immer zielführend. Große Gelege von potenzieller Beute locken auch viele Brutparasiten an.
Das Ansinnen sollte in Richtung vieler kleiner Insektenhotels gehen. Aber es gibt noch eine andere schöne Möglichkeit, die Wildbienen zu fördern. Ein Sandarium ist eine wundervolle Möglichkeit, Wildbienen eine gute Möglichkeit zur Eiablage zu schaffen. Wildbienen, wie die Schlehen Lockensandbiene, sind auf solche Flächen angewiesen.
Vögel nutzen Kleingartenanlage als Kinderstube
Eine Vielzahl von Vögeln haben unsere Kleingartenanlagen für sich entdeckt. Dadurch dient der Garten als Jagdrevier und als Kinderstube zugleich. Und so ganz nebenbei helfen sie uns bei der Schädlingsbekämpfung. Viele unsere Kleingärtner unterstützen die Gartenvögel über das Jahr, sei es mit Nistkästen oder einer Zufütterung im Winter.
Alle diese Ansinnen, wie Insektenhotels, Sandarien, Igeltore und Nistkästen, möchten wir finanziell unterstützen. Bislang fanden diese Microprojekte keine große Unterstützung, aber dies soll sich jetzt ändern. Der LSK möchte gemeinsam mit der Schreberjugend Sachsen Microförderungen zur Mehrung der Artenvielfalt in unseren Kleingartenanlagen finanziell unterlegen. Die Fördersummen sollen zwischen 50 und 500 Euro liegen. Förderfähig ist jeder Kleingartenverein, welcher Mitglied in einem unserer Mitgliedsverbände ist.
Artenvielfalt Förderung - Was muss ich einreichen?
- Name des Vereins und Mitgliedsverbandes
- Kurze Projektbeschreibung (Projekt muss sich auf dem Vereinsgelände befinden)
- Beschreibung zu den zu erwartenden Kosten
- Einwilligung zur Vorstellung der bewilligten Projekte in einem Artikel
Bitte die Anträge unter dem Motto „Kleinprojekte zur Förderung der Artenvielfalt“ einreichen. Wahlweise per E-Mail oder Post.
Derzeit sind für die Miniprojektförderung 2025 sind 4000 Euro eingestellt.
Kontaktdaten:
Landesverband Sachsen der Kleingärtner e.V.
Loschwitzer Str. 42
01309 Dresden
info@lsk-kleingarten.de
Tommy Brumm
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