Gartentipp: Ist der Februar trocken und kalt, kommt im Frühjahr Hitze bald
Zu Jahresbeginn steht für Gartenfreundinnen und Gartenfreunde zunächst die Planung und die Auswahl des Saatgutes für die kommende Saison an. Dabei müssen die Aussaatbehältnisse vorbereitet und geeignete Aussaaterde besorgt werden. Damit die Sämlinge kräftige Wurzel entwickeln ist Aussaaterde immer sterilisiert und nährstoffarm. Was es sonst noch zu beachten gibt und was Sie im Februar bereits tun können, erfahren Sie im aktuellen Schaukasten. (Foto: Markus Spiske/Unsplash)
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Schaukasten im Februar mit Aussaat-Tipps
Zudem sollte bei selbst geerntetem oder überlagertem Saatgut eine Keimprobe gemacht werden. Dadurch wird gewährleistet, dass die Aussaat auch gelingt und die Samen wie gewünscht aufgehen. Die Keimprobe kann unkompliziert auf einem flachen Teller mit angefeuchtetem Küchenkrepp erfolgen. Dunkelkeimer werden mit einer weiteren Lage Küchenkrepp abgedeckt. Bei Kaltkeimern muss sichergestellt sein, dass das Saatgut ausreichend lange niedrigen Temperaturen ausgesetzt war. Mit dem Begriff Kaltkeimer sind Kühlkeimer und Frostkeimer zusammengefasst. Bei Gemüse sind z.B. der Meerkohl und die Kerbelrübe Kühlkeimer, die Temperaturen unter 8°C benötigen, um die Keimruhe zu brechen. Das kann im Freien oder im Kühlschrank geschehen. Für Frostkeimer kann das Gefrierfach verwendet werden.
Im Frühling können viele Pflanzen ausgesät oder vorgezogen werden. (Foto: Markus SpiskeUnsplash)
Die Aussaat in Behältnisse auf der Fensterbank muss immer am hellsten und gleichzeitig kühlste Standort erfolgen, damit die Sämlinge nicht vergeilen. Für die Aussaat im Februar sind Paprika, Chili, Auberginen, Tomaten, Physalis, Wirsingkohl, Fenchel, Sellerie, früher Spitzkohl und Kohlrabi geeignete Kandidaten. Für die Aussaat im Freiland können Radieschen, frühe Möhren, Spinat, Gartenmelde, Pastinaken, Guter Heinrich und Puffbohnen gewählt werden. Insbesondere Puffbohnen sind ideal für sie Aussaat im Februar. Gelegentliche Kälte macht den Pflanzen nichts aus, die frühe Aussaat gibt den Pflanzen ausreichend Zeit für einen kräftigen Wuchs und macht sie widerstandsfähiger gegen Blattläuse.
Jedoch muss bei der Aussaat im Freiland die Fruchtfolge beachtet werden. Wer die Fruchtfolge von Starkzehrer, Mittelzehrer, Schwachzehrer und Gründüngung nicht einhalten kann oder will, muss insbesondere auf Flächen, auf denen nach Starkzehrern wie Kartoffeln oder Kohl erneut Starkzehrer angebaut werden sollen, genügend Kompost einarbeiten.
Fruchtfolge verhindert Ausbreitung von Krankheiten
Fruchtfolgen von Tomaten auf Kartoffeln oder umgekehrt sind gefährlich. Dabei können Schaderreger der Vorjahreskultur auf die neue Kultur übergehen. Zum Beispiel die Braunfäule oder die Kohlhernie. In Frühbeetkästen und Gewächshäusern wird frisch gesiebte Kompost eingearbeitet. Unter Glas geschützt können Salate, Lauchzwiebeln und andere bereits vorgezogene Jungpflanzen eingesetzt werden. Zur Ernte stehen nun die Wintersorten des Porrees, Grünkohl, überwinterter Spinat und Feldsalat bereit. Liebhaber von Wildkräutern können im Februar junge Löwenzahnblätter und Vogelmiere ernten.
Ökotipp des Monats
In den Wintermonaten können vorhandene Nisthilfen für Vögel und Insekten gesäubert werden. Dadurch können diese im Frühjahr sofort einziehen und für Nachwuchs sorgen. Zudem ist für den Neuaufbau von Nisthilfen jetzt die richtige Zeit. Leider sind nicht alle im Handel erhältlichen Insektenhotels tatsächlich für Bienen und Co. geeignet.
Hierfür sollten ausschließlich Harthölzer verwendet werden, die quer zur Faserrichtung gebohrt wurden. Dazu zählen zum Beispiel Laubbäume wie Eiche, Buche, Ahorn und Birke. Außerdem Apfel, Pflaume und Birne. Nadelhölzer wie Fichten, Kiefern oder Tannen sind wegen ihres weichen Holzes und des Harzes ungeeignet.
Zudem muss die zukünftige Brutröhre auf einer Seite verschlossen sein und darf an der Einflugöffnung auch keine Fasern oder Späne aufweisen. Die Bohrungen oder Röhren sollten mindestens 8 bis 10 cm tief sein und 2 bis 9 mm Durchmesser haben.
Rote Mauerbienen besiedeln auch Bohrungen und natürliche Löcher, die mit der Faser verlaufen. Allerdings ist hier die Verletzungsgefahr für die Biene groß und die Brut ist durch Feuchtigkeit und Schimmelpilze gefährdet, die durch die entstehenden Risse eindringen.
(Foto: Sven-Karsten Kaiser)
Sven-Karsten Kaiser, Zertifizierter Pflanzendoktor und Gartenfachberater
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