Unser Kleingarten

Gartentipp: Hängt das Laub bis in den November hinein, wird es ein langer Winter sein

in Gartenkalender, Monatliche Gartentipps
Herbstlaub im Garten sinnvoll nutzen

Im Herbst erfreut uns die Natur mit bunten Blättern. Sie sind aber nicht nur schön anzusehen, das fallende Laub ist auch ein wichtiger Teil des natürlichen Nährstoffkreislaufs. – Foto: BettinaF/pixelio.de

Aktuelle Gartentipps - Tipps & Tricks zur Gartensaison

Bauernregeln sind oft ungenau formuliert und stark von Regionen abhängig. Zum Beispiel gibt es in den Föhnlagen von Gebirgen Wetterphänomene, die in anderen Landstrichen wie zum Beispiel im norddeutschen Tiefl and nicht vorkommen. Die warmen Fallwinde entstehen auf der dem Wind abgewandten Seite von Gebirgen, wenn auf der dem Wind zugewandten Seite des Gebirges feuchte Luft massen abgeregnet wurden und die nun trockene Luft auf der anderen Seite zu Tal sinkt. Das kann auch im November zu hohen Temperaturen um die 20 °C führen. Bei der Bauernregel in der Überschrift ist ein Ungenauigkeitsfaktor die ungenügende Beschreibung des Laubes. Man muss beachten, dass es sich bei den betrachteten Laub abwerfenden Gehölzen um Arten handelt, die ihr Laub im Herbst vollständig abwerfen. So bilden zum Beispiel Stieleiche und Hainbuche kleine Zellen, die Thyllen genannt werden und die die Blätter vom Nährstoffkreislauf trennen. Die trockenen Blätter verbleiben bis zum Frühjahr an der Pflanze und taugen damit nicht für die vorliegende Prognose.

Winterschutz für Pflanzen: Tipps und Inspirationen

Eine Aussage ist für unsere Gärten jedoch zu jeder Jahreszeit zutreffend: Es gibt immer etwas zu tun. Junge Weinstöcke, Kiwis, Feigen und andere frostempfindliche Pflanzen erhalten jetzt Winterschutz aus Stroh, Sackleinen oder Schilfmatten. Wurzelnackte Gehölze können gepflanzt werden. Stauden, die im Frühjahr und Frühsommer blühen, können jetzt geteilt werden. Im Herbst blühende Stauden werden erst im kommenden Frühling geteilt. Dazu können im Herbst kleine Schilder oder Markierungen angebracht werden, damit die Horste im Frühling besser unterschieden werden können. Eine Ausnahme bilden die Taglilien, die sowohl im Herbst nach der Blüte als auch im Frühjahr geteilt werden können. Das Teilen dient nicht nur der kostengünstigen Vermehrung der Pflanzen, sondern auch der Verjüngung des Bestandes. Einige ausdauernde krautige Pflanzen, deren oberirdische Pflanzenteile nach jeder Vegetationsperiode absterben – wie Glockenblumen, Sonnenhut und Frauenmantel – sind leichter zu teilen als andere. Andere müssen sorgsam und vorsichtig geteilt werden.

Viele betrachten Laub als lästigen Abfall. An den richtigen Stellen im Garten eingesetzt, kann es aber nützlich sein. Laub eignet sich hervorragend zum Mulchen und als Frostschutz. Fotos: (1) Anja Gleich, (2) Verena N. – beide pixelio.de

Kräutersteckbriefe & Rezepte

Unsere Kräuterapotheke

Kräuterapotheke im Kleingarten

Grundsätzlich gilt: Teilungen nur bei frostfreiem Wetter vornehmen. Es muss immer darauf geachtet werden, die Verletzungen der Wurzeln und Rhizome so gering wie möglich zu halten. Dafür muss mit scharfem, sauberem Werkzeug gearbeitet werden. Unsere Obstbäume erhalten einen Kalkanstrich, um der Gefahr von Frostrissen vorzubeugen und Schädlinge zu stören, die in der Rinde überwintern. Alle, die es noch nicht getan haben, können im November Kompost aussieben. Halbgarer Kompost muss nicht zwingend für eine neue Rotte aufgeschichtet werden, sondern kann als zusätzliche Mulchschicht als Flächenkompost auf die Gemüsebeete ausgebracht werden. Eine Ausnahme bilden halbgare Komposte, auf denen Pflanzen mit Schadpilzen verrotten. Diese sollten unbedingt erneut zu einer Heißrotte aufgesetzt werden.

Öko-Tipp des Monats

Kiefernzapfen enthalten oft auch in komplett geöffnetem Zustand noch Saat. Aufkeimende Jungbäume müssen so schnell wie möglich entfernt werden. Foto: Kaiser

Mit den Zapfen von Kiefern, Tannen, Fichten und anderen Koniferen können gute Winterabdeckungen für Kübel mit unseren Moorbeetpflanzen hergestellt werden. Die Zapfen sorgen nicht nur für einen gut durchlüft eten Winterschutz von Blaubeere und Co., sondern unterdrücken auch anfliegende Beikrautsaat und senken den pH-Wert im Pflanzgefäß. Aber Achtung – die Zapfen sollten nicht aus der freien Natur entnommen werden, denn sie dienen als wichtige Nahrungsquelle. Lediglich dort, wo die Zapfen stören und ohnehin entfernt werden würden, z.B. auf befestigten Wegen, Straßen und Plätzen in Wohngebieten oder auf privaten Grundstücken, können sie eingesammelt werden.

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Sven-Karsten Kaiser, Gartenfachberater
Zertifizierter Pflanzendoktor

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