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Monat April: Name, Aprilscherze und Bauernregeln

in April, Gartenkalender
April

Im römischen Kalender war der April der zweite Monat im neuen Jahr, wanderte mit der Kalenderreform Julius Cäsars jedoch an die vierte Stelle. Bekannt ist der Frühlingsmonat vor allem durch das Osterfest, das häufig im Monat April stattfindet. Aber auch der 1. April hat bei den Freunden des Schabernacks einen hohen Stellenwert.

Monat April mit vielen Bedeutungen

Der Name April geht auf den lateinischen Namen des Monats „Aprilis“ zurück. Allerdings ist umstritten, welche Bedeutung das Wort hat. Bereits in der Antike war man sich uneins, warum der Monat ausgerechnet Aprilis genannt wird. Einige Gehlehrte sahen den Ursprung des Namens bei Aphrodite, der griechischen Göttin der Liebe. Jedoch wurde diese im römischen Glauben Venus genannt, so dass diese Erklärung bereits den Römern fragwürdig erschien. Eine andere Erklärung bezieht sich auf das lateinische Wort „aperire“ („öffnen“), welches die sich öffnenden Blüten in dieser Zeit symbolisieren soll. Auch das lateinische Wort „apricus“ („sonnig“) wird als Herkunft des Namens gehandelt.

Vielleicht ist die Erklärung aber auch so simpel wie unspektakulär. Da der April im römischen Kalender der zweite Monat im Jahr war, könnte der Name einfach vom etruskischen Wort für „zwei“ abstammen. Damit würde Aprilis so viel wie „Zweiter Monat“ bedeuten. Die Etrusker lebten vor den Römern in Nord- und Mittelitalien und gingen wenige Jahrhunderte vor Christus in der Kultur der Römer auf. Doch welche Bedeutung nun die richtige ist, der April ist für viele Menschen ein Monat voller Widersprüche. Denn häufig wechseln sich Kälte und Wärme ab und machen den Monat eher unbeständig. Vor allem Kleingärtner*innen müssen weiterhin mit Frösten und Schneeeinfall rechnen. 

Das Wetter im April ist oft wechselhaft und bietet sommerliche Hitze, herbstlichen Regen und winterlichen Schneefall im Wechsel
(Foto: Kristin Brown/Unsplash).

Schon der Monatsanfang zeigt, was man vom April erwarten kann. Denn der 1. April ist für viele der Tag des Schabernacks und der Streiche. So mancher wird an diesem Tag unbemerkt übers Ohr gehauen und dann mit einem humorvollen „April, April“ in Kenntnis gesetzt. Woher dieser Brauch stammt, ist ebenfalls unklar. Gesichert ist lediglich, dass Bräuche wie „Jemanden in den April schicken“ bereits seit Anfang des 17. Jahrhunderts in Bayern bekannt waren. Warum aber ausgerechnet der 1. April der Tag der Scherze ist? Dafür gibt es gleich mehrere mögliche Erklärungen.

Legenden zum Aprilscherz

Am 1. April soll der Legende nach der Engel Luzifer aus dem Himmel verbannt worden sein. Der war darüber so erbost, dass er künftig als Teufel und Fürst der Hölle sein Unwesen trieb. Eine andere Erklärung sieht König Karl IX. als Urheber der Aprilscherze. Der französische König hatte im Jahr 1564 eine Kalenderreform auf den Weg gebracht, die den Jahresanfang auf den 1. Januar verlegte. Allerdings kam diese Neuerung wohl nicht bei allen Untertanen im weitläufigen Reich an, so dass diese das neue Jahr weiterhin Ende März/Anfang April feierten und daraufhin verspottet wurden. Ein anderer französischer König, Heinrich IV., soll am 1. April wiederum seiner Gattin Maria de Medici auf den Leim gegangen sein. Diese ließ ihrem umtriebigen Ehemann eine Einladung zukommen, die angeblich von einem jungen Mädchen verfasst war, welches den König heimlich zu einem Stelldichein in einem seiner Lustschlösser treffen wollte. Der ließ sich nicht zweimal bitten und erschien zur vereinbarten Zeit – und sah sich nicht nur seiner Frau, sondern auch dem gesamten Hofstaat gegenüber, die freimütig über seine Leichtgläubigkeit lachten.

Aber auch das Spekulantentum wird als Urheber für den Aprilscherz vermutet. Denn der Reichstag zu Augsburg soll für den 1. April 1530 einen speziellen „Münztag“ ausgerufen haben, um das Münzwesen der Stadt zu reformieren. Dieser fand – für viele überraschend – dann jedoch nicht statt, so dass so mancher, der sein Geld auf diesen Tag gesetzt hatte, dieses nicht nur verlor, sondern auch zum Gespött der Stadt wurden. Möglicherweise geht der Brauch aber auch auf antike Traditionen zurück. Denn der 1. April galt bereits bei den Römern und Griechen als Unglückstag. Gut möglich, dass man dessen negative Wirkung durch die Scherze etwas abschwächen wollte.

April Scherz

Am 1. April sollte man ganz genau darauf achten, was man glaubt und was nicht (Foto: Laura Chouette/Unsplash).

April - der wechselhafte Ostermonat

Doch woher der Aprilscherz auch immer kommt, er wird jedes Jahr nicht nur von vielen Menschen, sondern auch von den Medien zelebriert. Ob das Auffinden des Bernsteinzimmer, die Warnung vor Dihydrogenmonoxid (nichts anderes als Waser), die Ernte von Nudeln von Spaghetti-Bäumen oder kuriose Produkte und Entdeckungen – am 1. April sollte man besonders darauf achten, ob man nicht gerade aufs Glatteis geführt wird.  Dabei steht der April nicht nur für Scherze und wechselhaftes Wetter, sondern auch für die Osterzeit. Zwar findet diese nicht immer im vierten Monat statt, wird jedoch häufig im April gefeiert.

Das liegt daran, dass das Osterfest beweglich ist und sich am ersten Vollmond im Frühling orientiert. Dadurch fällt der Ostersonntag immer auf den ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond. Da der astronomische Frühlingsanfang unregelmäßig zwischen dem 19. und 21. März stattfindet, wurde dieser für die Berechnung des Osterfests pauschal auf den 21. März gelegt. Dadurch kann der erste Sonntag nach Vollmond und damit der Ostersonntag frühestens auf den 22. März datiert werden. Da die Mondphase jedoch variiert, variiert auch der Ostersonntag und kann je nach Vollmondtermin zwischen dem 22. März und dem 25. April liegen. Dadurch findet Ostern besonders häufig im April statt (immerhin zu 76 Prozent). 2025 fällt der Ostersonntag zum Beispiel auf den 20. April, im Jahr 2026 wird es wiederum der 5. April sein und 2027 der 28. März. 

Im April beginnt meist die Kirschblüte. Eine Zeit, die vor allem in Japan mit dem Kirschblütenfest („Hanami“) gefeiert wird (Foto: Arno Smit/Unsplash).

Ob traditionell bemalt oder modern bunt – im April verzieren viele Menschen Büsche und Sträucher mit Osterschmuck (Foto: Wolfgang Rottmann/Unsplash).

Bauernregeln und Gartenarbeit im April

Mit Beginn der Apfelblüte, die meist im April beginnt, können Kleingärtner*innen bereits viele Arbeiten im Garten verrichten. Vom Säen der ersten Pflanzen, bis hin zum Pflanzen von Setzlingen und dem Ernten des überwinterten oder früh gesetzten Gemüses. Eine Übersicht über die jetzt möglichen Arbeiten bietet unser Gartentipp für April, in dem Fachberater Sven-Karsten Kaiser wertvolle Tipps für den Garten im aktuellen Monat gibt. Dabei müssen Gartenfreund*innen jedoch mit wechselhaftem Wetter rechnen. Denn der April ist bekannt dafür, sich nicht entscheiden zu können und als Übergangsmonat vom Winter zum Sommer zu fungieren. Das spiegelt sich auch in den Bauernregeln wider.

Bauernregeln im April

  • Ist der April warm und nass, tanzt die Magd ums Butterfass
  • Regen im April, jeder Bauer will
  • Grollt der Donner im April, ist vorbei des Reifes Spiel
  • Wenn der April stößt rau ins Horn, so steht es gut um Heu und Korn
  • April, April, der weiß nicht, was er will
  • Gehst du im April bei Sonne raus, dann lass nie den Regenschirm zu Haus
  • Trockner April und die Mühlen stehen still
  • Ist’s im April zu schön, kann im Mai der Schnee wieder wehn
  • Ist es im April sonnig und rein, wirds im Mai umso wilder sein
  • Bläst der April mit vollen Backen, gibt es im Sommer viel zu jäten und hacken
  • Schnee im April, nicht schaden will

Jedoch: Wie der März 2024 war auch der April dieses Jahres der wärmste, der je gemessen wurde. Hier lag das weltweite Monatsmittel bei 15,03 °C und damit das erste Mal bei mehr als durchschnittlich 15 °C. Dabei wurde in Deutschland am 6. April 2024 ein Rekord erreicht. In vielen Regionen lagen die Höchsttemperaturen an diesem Tag bei bis zu 30 °C.

Im April fanden auch zwei der bekanntesten Unglücksfälle der Geschichte statt. Denn in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912 sank die als unsinkbar geltende „Titanic“ auf den Grund des Atlantischen Ozeans. Zudem explodierte am Morgen des 26. April 1986 der Atomreaktor von Tschernobyl und sorgte für die bis dato schlimmste Nuklearkatastrophe der Welt. Im April 1815 brach zudem der Vulkan Tambora in Indonesien aus – die stärkste Eruption seit mehr als 20.000 Jahren. Die in die Atmosphäre aufsteigende Asche führte in Europa 1816 zum „Jahr ohne Sommer“, schwerwiegenden Missernten und der schlimmsten Hungersnot des 19. Jahrhunderts. 

Doch der April hat auch viel Positives zu bieten. So wurde am 4. April 1949 die NATO gegründet, am 18. April 1951 folgte mit Unterzeichnung des Vertrags von Paris die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl, der Vorgänger der EU. Der sowjetische Kosmonaut Juri Gagarin startet am 12. April 1961 als erster Mensch in den Weltraum und läutete das Zeitalter der bemannten Raumfahrt ein. Zudem findet jährlich am 22. April der Earth Day statt, an dem Umwelt- und Klimaschutz besonders in den Fokus rücken. Am 23. April folgt der Welttag des Buches, an dem Kinder in vielen Buchhandlungen und Bibliotheken Bücher geschenkt bekommen. 

Carmen Kraneis

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